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mit jenen zahlreichen andern Vorstellungen, g)[1] die den blossen Schmetterling neben dem Schlafe zeigten. Sobald Psyche eine Person ward, war ja nichts leichter, nichts natürlicher, als daß sie in den Armen des Schlafs von ihm geküßt und geliebt werde, zumal da Homer selbst die Idee von der Vermählung des Schlafes mit einer Grazie gegeben hatte. Es war ein natürlicher Gedanke, daß diejenigen die hier von Menschen geliebt waren, auch von Göttern geliebt und von solchen nur als Lieblinge weggeführt würden. Mehrere Dichter hatten diese Vorstellungsart gegeben, h)[2] Homer selbst


  1. g) Die Idee der Umarmung war ganz in Homers Sprache. Auch die Pasithea hatte der Schlaf lange geliebt und war von jeher in sie entbrannt gewesen; der Kunst gab dies kein anderes Bild als die Umarmung,
  2. h) S. Pausanias 1. Kap. 3. der bei der Entführung des Cephalus von der Aurora den Hesiodus anführt. Eine ähnlich Stelle ist in der Theogonie[330] nie von 985. f. Welche Entführung auch auf des jungen Hyacinths Grabmal stand. Fabretti inscr. p. 188. 193. 194. 702. &c.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_329.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)