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 Der bethauete Kranz.

Blumenkränze, die ich hier über die Thür ihr hefte,
     hangt und schüttelt noch nicht traurig die Blätter hinab,
Die ich mit meinen Thränen bethaute; (des Liebenden Auge
     thauet Thränen.) Wohlan! Kränze, so bald ihr sie schaut,

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Träufelt nieder die Tropfen auf ihre goldenen Haare,

     daß ihr Morgengesicht trinke den weinenden Thau.


 Der Abschied.

Lebe wohl, o Geliebte, du meine süsseste Hoffnung;
     Wenn du es kannst; ich kanns ohne Zenophila nie.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 064. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)