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seiner Laune den Zügel schießen zu lassen, indem er sich durch jeden freundlichen Einwurf der umherstehenden Gäste nur zu neuen beißendern Bemerkungen hinreißen ließ.

Der Herzog, der sich bis zum letzten Augenblick sehr ruhig benahm, spürte doch mit der Zeit Lust, dem Gespräche ein Ende zu machen. Mehrere leise Andeutungen waren schon in dem Humor des Ritters verlorengegangen: er sah sich daher genöthigt, etwas verständlicher zu werden und als unser Held wiederum eine Phrase hinwarf, die durch ihre liebenswürdige Unverschämtheit alles Frühere hinter sich ließ, hob er den Kopf etwas feierlicher empor und versetzte mit sehr bestimmtem Tone: „Wissen Sie, Ritter, ich kann auch einen gewissen Walzer spielen, dem Niemand wiedersteht. Ja, wenn ich den spiele, so muß man tanzen, wie ich es befehle!“

Herr von Schnapphahnski hatte die Bonhomie, auch dieses nicht zu verstehen. Der Herzog verstummte. Der Ritter setzte seine Bemerkungen fort und auf den Gesichtern der Zunächstweilenden konnte man deutlich lesen, daß sie sich in einer ziemlich peinlichen Stimmung befanden. Wer weiß, wie lange indeß die Katastrophe des Abends noch hinausgeschoben worden wäre, wenn der arme, alte Oberst, dessen Anwesenheit wir früher schon erwähnten, nicht

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_085.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)