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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Verbindlichkeit auf eine würdige Art zu entledigen versprach.

Bald nach geschlossenem Frieden machte der König Anstalt, die Niederlande zu verlassen, und in seine, ihm so theure, spanische Staaten zurückzukehren. Eine der wichtigsten Angelegenheiten, die er noch vor seiner Abreise zu berichtigen fand, war die Einsetzung eines Generalstatthalters über die sämmtlichen Niederlande, welches Amt durch die Abreise des Herzogs von Savoyen nach Italien jezt erledigt stand. Unter den Prätendenten, welche zu diesem wichtigen Posten in Vorschlag kamen, stand Graf Egmont mit Wilhelm I., Prinzen von Oranien, oben an, und die Wünsche der Nation blieben zweifelhaft zwischen diesen beiden. Aber Philipp, der es nicht für rathsam hielt, eine so große Gewalt in die Hände eines Volksfreunds zu geben, und der überdem, so sehr er den Grafen von Egmont als einen braven Soldaten schäzte, die feine Staatskunst bei ihm vermißte, die zu einem solchen Posten erforderlich war, in die Rechtgläubigkeit und Treue des Prinzen von Oranien aber ein nicht ganz ungegründetes Mißtrauen sezte, übergieng beide, und rief seine natürliche Schwester, die Herzoginn Margaretha von Parma, aus Italien, die Niederlande während seiner Abwesenheit zu verwalten. Den Grafen von Egmont suchte er durch

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_049.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)