Seite:De Thalia Band2 Heft5 104.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

daß der Todtgeglaubte noch lebe und auf den Ruf nicht erscheinen würde. Mißtrauen in die Sache selbst war das einzige Hinderniß, welches ich nicht zu bekämpfen hatte.“

„Sobald die Einwilligung der Familie da war, wurde der dritte Tag zu dem Werke angesetzt. Gebete, die bis in die Mitternacht verlängert werden mußten, Fasten, Wachen, Einsamkeit und mystischer Unterricht waren, verbunden mit dem Gebrauch eines gewissen noch unbekannten musikalischen Instruments, das ich in ähnlichen Fällen sehr wirksam fand,[1] die Vorbereitungen zu diesem feierlichen Akt, welche auch so sehr nach Wunsch einschlugen, daß die fanatische Begeisterung meiner Zuhörer meine eigne Phantasie erhitzte, und die Illusion nicht wenig vermehrte, zu der ich mich bei dieser Gelegenheit anstrengen mußte. Endlich kam die erwartete Stunde –“

„Ich errathe, rief der Prinz, wen Sie uns jetzt aufführen werden. – Aber fahren Sie nur fort – fahren Sie fort –“

„Nein, gnädigster Herr. Die Beschwörung ging nach Wunsche vorüber.“

„Aber wie? Wo bleibt denn der Armenier?


  1. Vielleicht meint er damit die Harmonika.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_104.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)