Seite:De Thalia Band2 Heft5 085.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

„Zu nichts weiter, als um Sie beide, denen ich am wenigsten traute, während des ganzen Actus zu beschäftigen. Sie erinnern sich, daß ich Ihnen ausdrücklich einen Zoll hoch bestimmte; dadurch, daß Sie diese Entfernung immer in Acht nehmen mußten, waren Sie verhindert, Ihre Blicke dahin zu richten, wo ich sie nicht gerne haben wollte. Meinen schlimmsten Feind hatte ich damals noch gar nicht in’s Auge gefaßt.“

„Ich gestehe, rief Lord Seymour, daß dieß vorsichtig gehandelt heißt – aber warum mußten wir ausgekleidet sein?“

„Bloß um der Handlung eine Feierlichkeit mehr zu geben, und durch das Ungewöhnliche Ihre Einbildungskraft zu spannen.“

„Die zwote Erscheinung ließ Ihren Geist nicht zum Worte kommen, sagte der Prinz. Was hätten wir eigentlich von ihm erfahren sollen?“

„Beinahe dasselbe, was Sie nachher gehört haben. Ich fragte Eure Durchlaucht nicht ohne Absicht, ob Sie mir auch alles gesagt, was Ihnen der Sterbende aufgetragen, und ob Sie keine weitere Nachfragen wegen ihm in seinem Vaterlande gethan; dieses fand ich nöthig, um nicht gegen Thatsachen anzustoßen, die der Aussage meines Geistes hätten widersprechen können. Ich fragte gewisser Jugendsünden wegen, ob

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_085.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)