Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält | |
|
Du schwebst durch immer gleichen Raum
10
Von deinem Ziel entfernt im Strudel der Gedanken,Dein schlaffes Herz träumt einen frommen Traum,
Du schlummerst in der Tugend Schranken.
Die Gottheit wendet ungerührt
Ihr Ohr von dem, der müßig zu ihr schreiet,
15
Und auf der Bahn des Elends sich verliert, Weil ihn ein kühner Schritt gereuet.
Ihm folget das Verderben nach;
Verachtung und der Spott gekrönter jüngrer Brüder:
Er sieht, umringt von Dürftigkeit und Schmach,
20
Mit Grauen in die Zukunft nieder.
Ihn stürzet in die frühe Gruft
Verzweiflung. Sterben tönt wie Donner seinen Ohren.
Er ächzt, wenn ihn die lezte Stunde ruft:
„O würd ich wieder neu gebohren!“
Reinwald.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_002.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_002.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)