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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

königlichen Garten spazieren zu gehen. Der Marquis erschien bei der Tafel, man trug früher auf als gewöhnlich, man speißte kostbarer, die Unterhaltung war die munterste. Nach Tische brachte die Dame einen kleinen Spaziergang in Vorschlag, wenn anders der Marquis nichts wichtigeres darüber versäumte. Es traf sich gerade, daß an eben dem Tag weder Schauspiel noch Opera war. Diß gab Gelegenheit, daß der Marquis zuerst auf den Einfall kam, das königliche Kabinet zu besehen. Nichts konnte der Dame willkommener seyn. Die Bestellung wird gemacht ohne Zeitverlust. Die Pferde sind vorgespannt. Man wirft sich in den Wagen. Man eilt nach dem Garten, und findet sich auf einmal in einem Gedränge von Welt, begaft alles und sieht nichts, wie das gemeiniglich zu geschehen pflegt.

Nachdem beide das königl. Kabinet verlassen hatten, mischten sie sich unter die andern Spazierenden. Der Weg führte sie durch eine Allee nach der Baumschule, wo Frau von P*** auf einmal ein lautes Geschrei erhub: „Sind sie’s? Sie sinds! Nein, ich täusche mich nicht! – Es sind wirklich dieselben“, und mit den Worten entspringt sie dem Marquis, und fliegt unsern beiden frommen Schwestern entgegen. Die junge

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)