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diesen Worten frei geworden, wie lind die Nachtluft durch sein Haar gestrichen, da er sie später und vergebens ihr entgegentrug. – Leis und in Qualen rief er ihren Namen.

Es dunkelte mehr und mehr, und der Ritter war aufgestanden, um in die Burg zurückzugehen; da drang ein dröhnender Ton vom Außenthor herein, das schon geschlossen war; dort hingen Schalltafel und Hammer in Ketten an dem Pfosten; es hatte jemand angeschlagen, um Einlaß zu begehren. Dann knarrte das größere Thor, und bald schritt aus der Einfahrt einer der Wächter über den Hof und meldete: „Ein Bote vom Schloßhauptmann zu Haderslevhuus.“

„So spät?“ Rolf Lembeck war es, als habe er unsichtbar einen Schlag erhalten. „Laß ihn hieher kommen!“

Es ritt dann einer in den Hof, und als er näher kam, erkannte der Ritter bei dem Mondlicht, das über den Seitenbau hereinschien, daß er bunt und lustig gekleidet war: von der Achsel hing ihm ein lichtroth Seidengeschnür, auch solche Feder von der Haubenkappe. Als er aber schwerfällig von feinem weißen Pferde gestiegen und, das Thier dem Knechte übergebend, mit entblößtem Haupte vor den Ritter

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Theodor Storm: Ein Fest auf Haderslevhuus. Berlin: Paetel, 1886, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Ein_Fest_auf_Haderslevhuus_207.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)