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weil dieser alles Gute und Schlechte in Eins verflicht, und bei Aufzählung der Irrtümer der gesamten Welteinrichtung möge man auch die schmachvollsten Fälle hervorheben, ein altweises Gesicht macht …

Mit unbegreiflicher Seelenruhe läßt derselbe das Böse aus dem Guten und das Gute aus dem Bösen hervorgehen und fühlt in seinem optimistischen Wahn kein Bedürfnis, der verbrecherischen Tragikomödie des Daseins ein Ziel zu setzen. Der verderbliche Ausspruch, daß, was dem einen wohl bekomme, dem andern schädlich sei, dürfte jenen Monisten einen kräftige Rüge von seiten der Altruisten, der mildesten aller Denker, zuziehen, eine noch viel schärfere aber von seiten der psychologischen Denker.

5. Ebenso unerquicklich wie seinen Voraussetzungen ist der Theismus in seinen Nachwirkungen. Er führt zum Krieg, hemmt Völker und Staaten in ihrer natürlichen Entwicklung, ist ein Feind und Unterdrücker des weiblichen Geschlechtes, fördert die Lüge, die Verleumdung und den gemeinen Wahn, fördert jede Untugend, erzeugt die krassesten Ungebilde und begünstigt, wie dies das Treiben des sogenannten hohen Klerus in seiner Hoffart und seinen wählerischen Tafelfesten und des geistlosen, aber allen Vergnügungen und körperlichen Spielen, sowie allen materiellen Freuden mit teuflischer Lust ergebenden vulgären Adels erweist, die schlechtesten Kasten und Einrichtungen.

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Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)