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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

sehnsuchtsvollen Gedanken mit Irrthum; daher gebe ich dir all mein Unglück allein Schuld.

Eine schöne und glücklich durchgeführte Allegorie!

3. Scorte nämlich die beschwerlichen Gedanken. 9. messagi h. i. die von Zeit zu Zeit sich regende Erinnerung an Laurens Schönheit und Vollkommenheit. 10. Fortuna d. i. die Widerwärtigkeiten des Glücks. 11. colpo d. i. Laurens Todt. 12. l’avanzo d. i. der Rest seiner Lebenszeit!

Sonnett XII. des 2ten Theils.

Beschreibung eines angenehmen Thals.

Es ist kein Ort, wo ich das so deutlich gesehen habe, was ich zu sehen wünschte, ob ich es gleich nicht wirklich sah; wo ich mich so frey fühlte und die Luft mit verliebten Klagen erfüllte! Nie sah’ ich ein Thal, das so viele geheime und trauliche Winkel zum Seufzen hatte; und Amor, glaube ich, hatte auf Cypern oder sonst wo, kein so liebliches Pläzchen. Die Gewässer, die Lüfte und Zweige, die Vögel, die Fische, die Blumen und Kräuter reden von Liebe, und alle wollen mich bereden, beständig zu bleiben. Aber du, von Geburt Erhabene die mir vom Himmel herab zuruft, bewirkest durch das Andenken,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)