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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

10.

Verlassen blieb indeß Angelika zurück,
Und wartete, von fern ein ahndungsvoller Zeuge,

75
Zur Flucht geschürzt, wohin der Kampf sich neige;

Und jetzt, da das verrätherische Glück
Zum Untergang der Christen sich verschworen,
Giebt sie dem schnellen Roß die Sporen.
Durch einen Wald führt sie ein dichtverwachsner Steg,

80
Auf einmal tritt ein Ritter ihr in Weg.


11.

Er geht gepanzert, mit dem Helm bedecket,
Umgürtet mit dem Schwerdt, am Arm das Schild.
Kaum fliegt so leicht durchs ländliche Gefild
Ein Schäfer nach dem Strauß, zum Ziel des Laufs gestecket.

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Nie floh die zarte Schäferinn

Erschrockner fort beym Anblick einer Schlange,
Als jetzt Angelika, mit furchtgebleichter Wange,
Vor diesem tapfern Paladin.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)