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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

36.

Vom Sturm gegeisselt runzeln sich die Wellen,
die ungeheuren Waßer schwellen
der Tag zieht vor dem Wetter sich zurück,
die Regennacht verhüllt den Himmelsblick.

285
Der Wolken aufgerißner Rachen

gießt Feuerströme aus, verscheucht aus ihrer Bahn
verirren sich die ungewißen Nachen
im grenzenlosen Ocean.

37.

Selbst Palinurus glaubt sich zu verwirren

290
in Nacht und Tag, weiß wo er steuert nicht.

So müssen wir drey düstre Tage irren,
drey Nächte ohne Sternenlicht.
Am vierten sehn wir Land sich heben,
sich uns enthüllen ein Gebirge dort,

295
und Rauch von weitem in die Höhe schweben –

Wir ziehn die Segel ein, wir rudern emsig fort.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_316.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)