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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Diagoras.
(unruhig und ungleich durch die ganze Scene, bald ernst und gehalten, bald warm und hingegeben).

Ja wirklich komm’ ich deinen Seegen mir

300
für eine lange Reise zu erbitten.

Der lezte Wunsch von Freundes Lippen streut
der Freude Blumen auf des Wandrer’s Pfad.
Es hält ihn sanft der fernen Lieben Hand.
im Ungemach – Laß mich zum leztenmal

305
ein holdes Wort voll treuen Sinns vernehmen

das den Entfernten ewig nah’ Dir hält.

Lidia.

Ach Worte faßten nie ein volles Herz!
wie kann mein ganzes Leben Dir nicht zeigen
wie über alles werth – wie sehr –
(mit bebender Stimme.

Diagoras.
(nach langem Schweigen, wie aus Träumen erwachend)

310
Verzeyh!

Nicht Thränen sollte dieser Tag Dir bringen –

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_258.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)