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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


109.

Ihr andern, ruft er aus, in deren festen Brüsten
der Jugend üppige Gesundheit glüht,
spart euch für beßre Tage – flieht!
Wars mir von Zevs bestimmt, des Lebens Rest zu fristen,
so war er Gott genug, den Flammen selbst zum Hohn,
ein Haus mir zu verleyhn. Genug, daß Einmal schon
dieß graue Haupt den Fall Dardaniens betrauert,
genug, daß es ihn einmal überdauert!


110.

So will ich es. Jetzt Kinder nehmt
den letzten Abschied von Anchisen.
Den Weg zum Tode find ich selbst, es schämt
der Feind sich nicht, mein Blut mitleidig zu vergiessen.
Er zieht mich aus. Gleichviel, begraben oder nicht!
Die Götter hassen mich. Wozu noch länger tragen
des siechen Lebens lastendes Gewicht,
an Thaten leer, seitdem mich Jovis Blitz geschlagen?


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_065.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)