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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Händen eines Meisters, aber wer pflegt auch im ersten Feuer eines Entschlusses und von Begeisterung hingerissen, eine so strenge Abrechnung mit seinen Kräften zu halten, um dasjenige, was die Form leistet, von dem was er selbst dazu mitbringen muß, sorgfältig abzusondern? Der Leser wird entscheiden, ob sich der Verfasser auf das Instrument, das er wählte, verstanden hat; genug, wenn ihm nicht bewiesen werden kann, daß schon in der Wahl der Versart gefehlt worden sey.

Wer übrigens die Schwürigkeiten kennt, die sich einem Uebersetzer der Aeneis, und vollends in einer gereimten Versart, in den Weg stellen, wird eher im Fall seyn zu wenig, als zuviel, zu erwarten. Nicht die geringste darunter war, eine glückliche Eintheilung zu treffen, wobey der lateinische Dichter seinem Uebersetzer nicht nur nicht vorgearbeitet sondern sehr oft entgegen gearbeitet hat. Das lateinische Original bewegt sich in einem stetigen Strome fort, und Virgil hat sich in

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)