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cap. 24. vnnd von Johanne Textore, in der Nassawischen Chronic am 17. vnnd folgenden Blättern / sampt den Orten / so vnter jedes Ampt gehörig / erzehlet werden; Als Häger / Frewdenberg / Sigen / Ebersbach / Dillenberg / Herborn / Beilstein / Lonberg / Burbach / Märenberg / Hohnstett / Dietz / Zeutzheim / Hadamar / Kirpurg / Camberg / Werheim / Altenberg / Kirdorff / Nassaw / Daußenaw / Vier Herren Gericht / Walmenach / Flacht / Honstetten / Kirperg / Tringenstein /Alten Weilnaw / Lönberg / Driedorff / Ferndorff / Hilchenbach / Netphe / Rozenhayn / Heen / Emrichenhayn / Rennerod / Elsoff / Ellar / Frickhofen / Vselbach / Esten-Gericht / Dernerzent. Vnnd diese Nassawische Graffschafften erkennen allein den Käyser für ihren Ober-Herren / haben hohe Regalien / vnnd Freyheiten; mögen Gülden- vnnd Silberne Müntzen schlagen. Die Landschafft ist theils Orten eben / an theils gibt es Hügel / Wälde; auch in der Graffschafft Dietz / vnnd am Lohngestade Weinwachs; theils Orthen hat sie lustige Felder vnd Wayden / ist fruchtbar an Getreyd / Kraut vnd Hülsen Früchten. Gibt / sonderlich auff dem Westerwald / ein grosse Viehezucht / vnnd werden offtermals gute rechte Westerwälder Käß / für einen Holländischen begehrt / vnd erwöhlet. Es hat auch in dem Sigenischen Gebiet Eysenertz / vnd werden da Eyserne Oefen / vnnd anders / bereitet. Zu Frewdenberg machet man guten Stahel / den man durch gantz Teutschlandt verkaufft. Es gibt dergleichen Eysengruben / vnnd Werckstatten auch im Dillenbergischen / Hägeranischen / Burbachischen; Daselbsten man auch Bley vnd Kupffer gräbt; wie ingleichem im Ebersbachischen Gebiet / daselbsten auch ein Glaßhütten ist. Steinbrüche sein nechst bey Dillenberg / vnd Herborn / vnnd andern Orthen. Der fürnembste Wald ist der Westerwald; Die kleinere / vnd die gleichsamb von jenem herkommen / seyn / Kaldt-Eych / Heyger- oder Häger-Struth / die Dietzhöltze / Hirschberg / Schelder-Wald / die Hörre / vnnd der Calmberg, darinnen es stattliche Jagten gibt. Die fürnembste Wasser seyn / die Lohn / Sige / vnnd Dille / an welchen feine lustige Stättlein ligen / als an der Sig / Sigen; an der Dill / Häger / Dillenberg / Herborn; vnnd an der Lohn / Dietz / etc. Das Embserbad haben die Herren Graffen von Nassaw-Dillenberg mit den Herrn Landgraffen zu Hessen ins gemein. Es gibt auch Sawerbrönn in dieser Lands-Art / als zur Johansburg / Camberg / Embs / vnd bey Daussenaw / welche getruncken den Stein auß dem Leib führen sollen. Hat vnterschiedliche Stätte vnd Flecken / vnd vor dem jetzigen Krieg vber die 450. Dörffer vnd Höffe gehabt.

III. Wetteraw / ist vor Zeiten ein besonder pagus oder Gaw / vnnd Graffschafft oder Comitatus Wederoviae gewesen / vnd nach den Wedrevis, oder Wedreviis, einem Volck / so darinnen gewohnet / oder aber von dem Fluß Wetter / Wedera, so allernechst bey Laubach / vnferrn von dem Dorff Wetterfeld entspringet / vnnd bey Assenheim in die Nidda fleust / Wederebia, Wederevia, Wedereibia, Wettereib / vnd Wetrey / genannt worden. Es seynd heutiges Tags vnterschiedliche vhralte vnnd treffliche Graffschafften in solchem Lande gelegen / so dem H. Römischen Reich ohne Mittel zugethan seyn / vnd in deß Reichs Matricul zum Rheinischen Creyse gerechnet / vnd die Wetterawische Graffen genannt werden; Als da seyn die Graffen von Nassaw / Hanaw / Solms / Eysenburg / Sayn / Witgenstein / vnd Wiedt / etc. Es ligt darinn ein zimblich weiter Strich / die Fuldische Marck genannt / so der 57. Abbt zu Fulda / Hermann von Buchenaw / den Graffen von Nassaw Erblich verkaufft / von welchen selbige fürters an Herrn Landgraff Ludwigen den ältern zu Hessen / vnd fürters an das Fürstliche Hauß Hessen Darmbstatt gelangt. Davon meldet etwas Valent. Müntzer in der Fuldischen Chronic fol. 162.a. vnnd Brouuerus lib. 4. Antiq. Fuld. So seynd auch in solchem Lande vier ansehnliche Reichs-Stätte / als Franckfurt / Fridberg / Wetzlar / vnd Gelnhausen. Die Wetteraw gräntzet mit Francken / Catzenelenbogen / Nassaw / dem Ober-Fürstenthumb Hessen / vnnd der Graffschafft Nidda. Ist ein fruchtbar Land an Korn vnnd Wein / in welchem / neben den obgedachten Graffschafften / vnnd Reichs-Stätten auch die Graffschafft Königstein ligt. Die Wetterawische Gräntz vnd Länder sind ohn Meldung deß Autoris, in 4. beschrieben; dessen Autor aber ist der

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Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_018.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)