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der weiß-blauen Kürassiere dagegen setzte sich aus dem alten Adel Brandenburgs und Pommerns zusammen, und zwischen ihnen und den Füsilieren bestanden vor unserer Zeit so gut wie keine gesellschaftlichen Beziehungen. Die einen verkehrten auf den Rittergütern der Umgegend, mit deren Besitzern Familienbeziehungen sie verbanden, die andern zogen den gewohnten Gesellschaftskreis der Kaufleute und Fabrikanten vor. Das änderte sich bald, als meine Eltern nach Brandenburg kamen. War meines Vaters Adelsstolz durch das bürgerliche Regiment verletzt worden, so half ihm seine altpreußische Auffassung von der Vornehmheit des Offiziers als solchen darüber hinweg, und er setzte alles daran, diese Idee auch in den äußeren Fragen des Verkehrs zur Geltung zu bringen. Leicht war es nicht, denn Bürgerstolz ist oft so hartnäckig wie Adelsstolz, und manch einer der Besten mußte es als Kränkung empfinden, wenn gesellige Beziehungen als eines Offiziers unwürdig bezeichnet wurden, die doch seiner eigenen Herkunft entsprachen. Aber der daraus entstehende Widerstand gegen meines Vaters Wünsche wurde reichlich aufgewogen durch jene unausrottbare neidvolle Bewunderung des Bürgerlichen für den Aristokraten, die oft die Maske des Hochmuts trägt, meist aber kein andres Ziel kennt, als selbst unter demütigender Selbstverleugnung im Kreise der Bewunderten Aufnahme zu finden. Unsere eigenen vielfachen freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Verbindungen mit dem Landadel und seinen Söhnen im Kürassierregiment unterstützten überdies die Durchsetzung der Erziehungsprinzipien meines Vaters.

Das Unerhörte geschah: zu Pferd und zu Wagen,

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Lily Braun: Memoiren einer Sozialistin. Albert Langen, München 1909, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Memoiren_einer_Sozialistin_-_Lehrjahre_(Braun).djvu/200&oldid=- (Version vom 31.7.2018)