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noch fähig ist, leider den Rest gegeben und er ist schon seit fast zwei Jahren in diesem Zustand, in dem du ihn gesehen hast und dabei geht es ihm vielleicht noch besser als der Mutter, deren Ende wir täglich erwarten; es verzögert sich nur dank den übermäßigen Anstrengungen Amalias. Was ich aber doch im Herrenhof erreicht habe, ist eine gewisse Verbindung mit dem Schloß; verachte mich nicht, wenn ich sage, daß ich das, was ich getan habe, nicht bereue. Was mag das für eine große Verbindung mit dem Schloß sein, wirst du dir vielleicht denken. Und du hast recht, eine große Verbindung ist es nicht. Ich kenne jetzt zwar viele Diener, die Diener aller der Herren fast, die in den letzten Jahren ins Dorf kamen, und wenn ich einmal ins Schloß kommen sollte, so werde ich dort nicht fremd sein. Freilich, es sind nur Diener im Dorf, im Schloß sind sie ganz anders und kennen dort wahrscheinlich niemanden mehr und jemanden, mit dem sie im Dorf verkehrt haben, ganz besonders nicht, mögen sie es auch im Stall hundertmal beschworen haben, daß sie sich auf ein Wiedersehen im Schloß sehr freuen. Ich habe es ja übrigens auch schon erfahren,

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_426.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)