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Aufwaschfrau in den Kanzleien gemeint hatte, die bekam er nun allerdings und dann war wieder alles gut.“ „Der Mann würde mir gefallen, glaube ich“, sagte K. „Daß dir der Mann gefallen würde,“ sagte Amalia, „bezweifle ich, aber vielleicht seine Frau. Nun, laßt euch aber nicht stören, ich gehe allerdings schlafen und auslöschen werde ich müssen, der Eltern wegen. Sie schlafen zwar gleich fest ein, aber nach einer Stunde ist schon der eigentliche Schlaf zu Ende und dann stört sie der kleinste Schein. Gute Nacht.“ Und wirklich wurde es gleich finster, Amalia machte sich wohl irgendwo auf der Erde beim Bett der Eltern ihr Lager zurecht. „Wer ist denn dieser junge Mann, von dem sie sprach“, fragte K. „Ich weiß nicht,“ sagte Olga, „vielleicht Brunswick, trotzdem es für ihn nicht ganz paßt, vielleicht aber auch ein anderer. Es ist nicht leicht, sie genau zu verstehen, weil man oft nicht weiß, ob sie ironisch oder ernst spricht. Meistens ist es ja ernst, aber es klingt ironisch.“ „Laß die Deutungen“, sagte K. „Wie kamst du denn in diese große Abhängigkeit von ihr? War es schon vor dem großen Unglück so? Oder erst nachher? Und hast du niemals den

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_395.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)