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schwer, es hervorzubringen, selbst dir gegenüber, K., und ist es denn nicht auch möglich, daß du, wenn du es angehört hast, weggehst und nichts mehr von uns wirst wissen wollen, so wenig es dich auch zu betreffen scheint. Dann haben wir dich verloren, der du mir jetzt, ich gestehe es, fast mehr bedeutest als der bisherige Schloßdienst des Barnabas. Und doch - dieser Widerspruch quält mich schon den ganzen Abend - mußt du es erfahren, denn sonst bekommst du keinen Überblick über unsere Lage, bleibst, was mich besonders schmerzen würde, ungerecht zu Barnabas. Die notwendige völlige Einigkeit würde uns fehlen und du könntest weder uns helfen, noch unsere Hilfe, die außerordentliche, annehmen. Aber es bleibt noch eine Frage: Willst du es denn überhaupt wissen?“ „Warum fragst du das?“ sagte K., „wenn es notwendig ist, will ich es wissen, aber warum fragst du so?“ „Aus Aberglauben“, sagte Olga. „Du wirst hineingezogen sein in unsere Dinge, unschuldig, nicht viel schuldiger als Barnabas.“ „Erzähle schnell,“ sagte K., „ich fürchte mich nicht. Du machst es auch durch Weiberängstlichkeit schlimmer, als es ist.“

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_358.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)