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zuschreiben, gehen Sie in die Irre, dagegen ist ihre private Bedeutung in freundschaftlichem oder feindseligem Sinne sehr groß, meist größer als eine amtliche Bedeutung jemals sein könnte.“

„Gut,“ sagte K., „angenommen, daß sich alles so verhält, dann hätte ich also eine Menge guter Freunde im Schloß; genau besehen, war schon damals vor vielen Jahren der Einfall jener Abteilung, man könnte einmal einen Landvermesser kommen lassen, ein Freundschaftsakt mir gegenüber und in der Folgezeit reihte sich dann einer an den andern, bis ich dann allerdings zum bösen Ende hergelockt wurde und man mir mit dem Hinauswurf droht.“

„Es ist eine gewisse Wahrheit in Ihrer Auffassung,“ sagte der Vorsteher, „Sie haben darin recht, daß man die Äußerungen des Schlosses nicht wortwörtlich hinnehmen darf. Aber Vorsicht ist doch überall nötig, nicht nur hier, und desto nötiger, je wichtiger die Äußerung ist, um die es sich handelt. Was Sie dann aber vom Herlocken sagten, ist mir unbegreiflich. Wären Sie meinen Ausführungen besser gefolgt, dann müßten

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_142.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)