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zum Ausschankmädchen vorzuarbeiten, ist damit aber für einen solchen Menschen das endgültige Ziel erreicht? Unsinnige Frage. Aus Ihren Augen, lachen Sie mich nicht aus, Fräulein Frieda, spricht nicht so sehr der vergangene, als der zukünftige Kampf. Aber die Widerstände der Welt sind groß, sie werden größer mit den größeren Zielen und es ist keine Schande, sich die Hilfe selbst eines kleinen, einflußlosen, aber ebenso kämpfenden Mannes zu sichern. Vielleicht könnten wir einmal in Ruhe miteinander sprechen, nicht von so vielen Augen angestarrt.“ „Ich weiß nicht, was Sie wollen“, sagte sie, und in ihrem Ton schienen diesmal gegen ihren Willen nicht die Siege ihres Lebens, sondern die unendlichen Enttäuschungen mitzuklingen. „Wollen Sie mich vielleicht von Klamm abziehen? Du lieber Himmel!“ und sie schlug die Hände zusammen. „Sie haben mich durchschaut“, sagte K., wie ermüdet von soviel Mißtrauen, „gerade das war meine geheimste Absicht. Sie sollten Klamm verlassen und meine Geliebte werden. Und nun kann ich ja gehen. Olga!“ rief K. „wir gehen nach Hause.“ Folgsam glitt Olga vom Faß, kam aber nicht gleich

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_073.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)