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1. Grab Adam.

An statt der Mutter schoß war mir des Höchsten Hand /
Das Paradis mein Haus / die weite Welt mein Landt /
Zur straffe / weil mier diß zu enge scheinte sein /
Schleüst dieser schlechte raum den stoltzen Cörper ein.

2. Ewen.

Wie solte nicht ein Werck den höchsten ruhm erlangen /
So zweymahl durch die Hand des Höchsten ist gegangen /
     Doch drang ein susses wort mir durch den stolzen Sin /
     Und sturtzte mich / daß ich hieher gekommen bin.

3. Loths.

Ich eilt’ auß Sodoma den Flammen zuentgehen /
Und konte nicht der Brunst der Töchter wiederstehen;
     Wer macht den armen Loth der schweren Sünden loß /
     Ich bawte Sodoma auff meiner Töchter Schoß.

4. Salomons.

     Die Cedern Libanons / und Ophirs Goldt und Stein /
     Trug König Salomon des Herren Tempel ein /
Die Brunst verändert ihm die Sinnen und Gebehrden /
Und ließ ihn endtlich selbst des Teüffels Tempel werden.

5. Sanct Peters.

     Hier ist der Grabe Stein / so diesen Stein beschleüst /
     Der nicht mehr wie zuvor die Thrähnen von sich geüst /
Doch soll der todte Stein nicht auff das newe Weinen /
So jaget Weib und Hahn von diesen beyden Steinen.