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Da springt Rodmund vom Rosse und läuft den König an
Und ringet aus dem Sattel ihn nieder auf den Plan.

Mit schmerzergrimmter Stärke er klammernd ihn umfieng,

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Daß Helgi’s Kraft und Athem im Ringen fast vergieng. –

Da rauschte in den Lüften ein Schwanenflügelpaar,
Es flattern Kampfgewande und Locken sonnig klar.

„Ich hör’ dich, Schwanwalküre!“ rief Helgi freudenkühn,
Aufstemmt er sich gewaltig, und seine Schläfen glühn.

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Er ringt sich aus den Armen des Feindes wild hervor,

Dann greift er nach dem Schwerte und zückt es hoch empor. –

Doch schon flog allzunahe die Schwanenmaid heran,
Mit ihrem Schild zu decken den herzgeliebten Mann.

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Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_205.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)