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Rings grünten Flur und Hügel in festlich goldnem Tag,
Ihm war’s, als sollt’ er reiten zu frohem Brautgelag.

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Bergab in lichter Halde, da lag’s mit Zelten bunt,

Da lag mit Roß und Mannen der kühne Held Rodmund.
Nun dröhnet Schild und Panzer, es braust der Schlachtgesang,
Herr Helgi stimmt mit Jubel in all’ den wilden Klang:

„Wo bist du, süße Kara, du schwanenweiße Maid?

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Dein denk’ ich alle Stunden, am liebsten doch im Streit!

Und röthen sich vom Blute die Blumen in der Rund’,
Dann denke ich der Küsse von deinem rothen Mund!

Und wenn sich Schild und Lanze in Feuerfunken bricht,
Dann denk’ ich an dein Lächeln, an deiner Augen Licht!

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Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_203.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)