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Mein Herz.

Mein Herz ist ein stiller Tempel,
     Eine Domhall’ düster und hehr,
Da knieen wie bleiche Beter
     Die trüben Gedanken umher.

5
Es hauchen unsichtbare Orgeln

     Gar wundertiefen Klang,
Es wallet von Geisterlippen
     Ein dumpfer Schlummergesang.

Und unten in Grabeshallen,

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     Da schlafen im Sterbekleid

Die alten Tage der Liebe
     Aus ferner, schöner Zeit.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_049a.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)