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Onkel Sally am Schluß der Rede, so laut, daß die Besprochene es deutlich hörte und ihm huldvoll ihren Namen rief: „Angela Rothermund. Soll ich es Ihnen aufschreiben, Onkelchen?“ Onkelchen warf ihr eine Kußhand zu. Dann aber kam auch sein Dienstmädchen, vor der er sofort zusammenkroch wie ein kleiner Junge. Sie wickelte ihn in die Plaids und Shawls, die sie mitgebracht hatte, und nahm ihn fest unter den Arm. Lachend schauten die jungen Leute dem sonderbaren Paar durch den Garten nach. War es nicht unglaublich, daß man einmal so alt werden konnte?

Adelheid war verstimmt, als die Mädchen endlich ihr Schlafkämmerchen unterm Dach aufsuchten. „Den ganzen Abend hast Du Dich nicht um mich bekümmert, Du nicht und Adolf nicht. Als wenn ich Luft wäre. Und diese Angela hat mir wirklich ein ganzes Sträußchen Maiblumen mitgebracht Solche reichen Leute. Ich hab’ mich so gewundert über Augusts Toast. Die Königin des Festes! Und dabei war es mein Geburtstag. Mama säh’ es natürlich gern, aber ich bedanke mich für solche reiche verzogne Schwägerin, – ich mag nicht auf den Knieen ’rumrutschen. Wenn noch Otto Lenz gekommen wär’! Tante Sophie hat ganz recht, wie ’n Automat hat dieser Adolf dagesessen.“

„Ich glaube, er – er leidet sehr“, sagte Annita und blies das Nachtlicht aus.

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/252&oldid=- (Version vom 31.7.2018)