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Umsonst werde ich vergangenes, jetztiges und künftiges Leben betrachten –

Und aus dem Chow Yih das Geschick befragen[1]. –

Wenn ich zurückblicke und alle Einzelnheiten unserer Geschichte von Anfang an durchgehe, –

So finde ich in unserer Liebe vergangener Tage, dass ich Dir niemals wehe gethan. –

Da Deine Neigung leicht und unbeständig ist, wie die flatternden Wolken, –

O, wie viel besser war es, hätten wir uns nie gesehen und nie geliebt[2]. –

Der Finke und die Schwalbe paaren sich, –

Warum schuf mich der Himmel allein, ohne Gatten zu leben? –

Meine Schwester Keaou fung, zwei Jahre jünger als ich, –

Hat bereits vor zwölf Monaten einen Sohn geboren. –

Beschämt fühle ich, dass ich zu leicht mich an Dich wegwarf. –

Du magst Dich darüber freuen, aber mein verwaistes Herz ist voller Sorgen! –


  1. Ein berühmtes Werk über Wahrsagung.
  2. Einen ähnlichen Gedanken hat Burns ausgesprochen in den Versen:

    Hätten wir uns nie so mächtig
    Lieb gehabt, so unbedächtig,
    Nie getrennt und nie gesprochen,
    Wär’ uns nie das Herz gebrochen.

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/075&oldid=- (Version vom 31.7.2018)