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Warum musste ich ihn sehen! im Alter von zweimal neun Jahren als mein verderblicher Stern mir erschien! –

Ich folgte meinen Gefährtinnen, jungfräulich uns zu belustigen; –

Wir wollten eben unser letztes Kunststück auf der chinesischen Schaukel beenden, –

Als ich plötzlich aufgeschreckt wurde durch die Stimme des jungen Gelehrten aus einer Ecke der Mauer –

Und, verwirrt voll Scham, rückkehrte ich sogleich in das duftige Zimmer. –

In Furcht und Angst suchte ich mein gazenes Halstuch –

Wer fand es? Das Tuch war in Eurem Besitz, Herr! –

Vergebens sandte ich die Dienerin, es zu holen, unzählige Male; –

Ich musste Euch nur danken, o Herr, dass Ihr es zum Gegenstand Eurer Lieder erwähltet; –

Unruhe und der beständige Gedanke an Euch erzeugte langwierige Krankheit. –

Als Ihr so gütig waret, meine Mutter zu besuchen, und Euch als meinen Bruder vorzustellen. –

Die Verse, die von Euch kamen, und die ich Euch sandte, sie hauchten die Sprache der Liebe. –

Und fürchtend, dass unsere gegenseitige Leidenschaft auf Abwege uns führen möchte, –

Flochten wir unser Haar in einen ehelichen Knoten und schwuren uns treu zu sein, so lange, als die Berge beständen. –


Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/071&oldid=- (Version vom 31.7.2018)