Seite:De Der Rhein von Basel bis Mannheim (Tulla) 003.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sich sammelnden Regen- Schnee- und Eis-Wasser sich bildenden Bäche, Flüsse und Ströme.

     Es ist ein Gesetz der Natur, daß die Felsen verwittern, die steilen Abhänge sich verflächen und sanfter werden, die Land-Seen und Thalgründe ausgefüllt, die horizontalen Ebenen in abhängige Neigung gebracht und die Erdtheile und vegetabilischen Theile von den Höhen den tiefern Gegenden zugeführt und dadurch die Fruchtbarkeit immer erneuert werde.

     Eine sterile Oberfläche bleibt ohne Verwitterung und ohne Anschwemmungen steril.

     Die schnellsten Verwandlungen unfruchtbarer Gelände in fruchtbare, erfolgt durch sanfte Ueberschwemmungen mit Erdtheilen und vegetabilischen Theilen geschwängerter Wasser, und es sind daher die Ebenen – größtentheils ehemalige Seebette – nur da sehr fruchtbar, wo viele Ueberschwemmungen statt gefunden haben. In allen Welttheilen sind die üppigsten Länder an den Ufern der Flüsse und Ströme.

     Die großen und größten Pflanzen, die Sträuche und Bäume, welche in Massen die Waldungen bilden, sind in der Natur vorzüglich dazu bestimmt, die Fruchtbarkeit der Erdoberfläche zu bewirken, und zu erhalten. Ihre Hauptnahrung sind, wie bey allen Pflanzen, Luft und Wasser. Viele Holzarten gedeihen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_003.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)