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verstanden habe, ist Jakob bloß der Zuname des Herrn Senators.«

     »So ist es,« sagte der Kapitän erwartungsvoll.

     »Nun, mein Onkel Jakob, welcher der Bruder meiner Mutter ist, heißt aber mit dem Taufnamen Jakob, während sein Zuname natürlich gleich jenem meiner Mutter lauten müßte, welche eine geborene Bendelmayer ist.«

     »Meine Herren!« rief der Senator, der von seinem Erholungsposten beim Fenster munter zurückkehrte, mit Bezug auf Karls Erklärung aus. Alle, mit Ausnahme der Hafenbeamten, brachen in Lachen aus, manche wie in Rührung, manche undurchdringlich.

     »So lächerlich war das, was ich gesagt habe, doch keineswegs,« dachte Karl.

     »Meine Herren,« wiederholte der Senator, »Sie nehmen gegen meinen und gegen Ihren Willen an einer kleinen Familienszene teil, und ich kann deshalb nicht umhin, Ihnen eine Erläuterung zu geben, da, wie ich glaube, nur der Herr Kapitän« — diese Erwähnung hatte eine gegenseitige Verbeugung zur Folge — »vollständig unterrichtet ist.«

     »Jetzt muß ich aber wirklich auf jedes Wort achtgeben,« sagte sich Karl und freute sich, als er bei einem Seitwärtsschauen bemerkte, daß in die Figur des Heizers das Leben zurückzukehren begann.

     »Ich lebe seit allen den langen Jahren meines amerikanischen Aufenthaltes — das Wort Aufenthalt paßt hier allerdings schlecht für den amerikanischen Bürger, der ich mit ganzer Seele bin — seit allen den langen

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Franz Kafka: Der Heizer. Leipzig 1913, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Heizer._Ein_Fragment_33.PNG&oldid=- (Version vom 17.8.2016)