Seite:De Darwin Insectenfressende Pflanzen 165.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nach 22 Stunden war nicht mehr da als jener leichte Grad von Einbiegung, welcher auch oft nach einem Eintauchen von dieser Dauer in reines Wasser erfolgt. Ich fügte dann etwas von derselben Lösung von phosphorsaurem Ammoniak hinzu, und nach 30 Minuten war ein Blatt stark eingebogen, zwei andere mäszig und das vierte gar nicht. Die Blätter blieben 24 Stunden lang in diesem Zustand.

Essigsaurer Strontian. – Vier Blätter, in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht, waren in 22 Stunden nicht afficirt. Sie wurden dann in etwas von derselben Lösung von phosphorsaurem Ammoniak gelegt und in 25 Minuten waren zwei derselben stark eingebogen; nach 8 Stunden war das dritte Blatt beträchtlich eingebogen und das vierte bot eine Spur von Einbiegung dar. Sie waren am nächsten Morgen in demselben Zustand.

Salpetersaurer Strontian. – Fünf Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht; nach 22 Stunden war etwas leichte Einbiegung da, aber nicht mehr als manchmal mit Blättern in Wasser vorkommt. Sie wurden dann in dieselbe Lösung von phosphorsaurem Ammoniak gelegt; nach 8 Stunden waren drei derselben mäszig eingebogen, wie es alle fünf nach 24 Stunden waren; aber nicht eins war dicht eingebogen. Es scheint, dasz das salpetersaure Salz die Blätter halb betäubt.

Cadmiumchlorid. – Drei Blätter wurden in neunzig Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht; nach 5 Stunden 20 Minuten trat leichte Einbiegung ein, welche während der nächsten 3 Stunden zunahm. Nach 24 Stunden hatten alle drei Blätter ihre Tentakeln gut eingebogen, und blieben so während weiterer 24 Stunden; die Drüsen waren nicht entfärbt.

Quecksilbersuperchlorid. – Drei Blätter wurden in neunzig Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht; nach 22 Stunden war etwas leichte Einbiegung da, welche in 48 Minuten deutlich ausgesprochen wurde; die Drüsen waren nun geschwärzt. Nach 5 Stunden 35 Minuten waren alle Tentakeln dicht eingebogen; nach 24 Stunden waren sie noch eingebogen und entfärbt. Die Blätter wurden dann entfernt und zwei Tage in Wasser gelassen; aber sie breiteten sich niemals wieder aus und waren augenscheinlich todt.

Zinkchlorid. – Drei Blätter, in neunzig Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht, waren in 25 Stunden 30 Minuten nicht afficirt.

Chloraluminium. – Vier Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht; nach 7 Stunden 45 Minuten war keine Einbiegung vorhanden; nach 24 Stunden hatte sich ein Blatt ziemlich dicht, das zweite mäszig, das dritte und vierte kaum irgendwie eingebogen. Das Resultat ist zweifelhaft, aber ich denke, eine geringe Fähigkeit, langsame Einbiegung zu verursachen, musz diesem Salz zugeschrieben werden. Diese Blätter wurden dann in die Lösung (1 Gran auf 20 Unzen) von phosphorsaurem Ammoniak gelegt und nach 7 Stunden 30 Minuten wurden die drei, welche durch das Chlorid nur wenig afficirt waren, ziemlich dicht eingebogen.

Empfohlene Zitierweise:
Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_165.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)