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war keiner der Tentakeln eingebogen, ausgenommen einige wenige da, wo die Scheibe sich an den Stiel ansetzt, und dies mag dadurch verursacht worden sein, dasz das Salz von dem abgeschnittenen Ende des Stieles aufgesaugt wurde. Ich fügte dann etwas von der Lösung (1 Gran auf 20 Unzen) von phosphorsaurem Ammoniak hinzu, aber dies erregte zu meinem Erstaunen nur leichte Einbiegung, selbst nach 24 Stunden. Es würde daher scheinen, als hätte das essigsaure Salz die Blätter betäubt.

Salpetersaurer Kalk. – Vier Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht, aber waren in 24 Stunden nicht afficirt. Ich fügte dann etwas von der Lösung von phosphorsaurem Ammoniak (1 Gran auf 20 Unzen) hinzu, aber dies bewirkte nur sehr leichte Einbiegung nach 24 Stunden. Ein frisches Blatt wurde dann in eine gemischte Lösung der oben erwähnten Stärkegrade von salpetersaurem Kalk und phosphorsaurem Ammoniak gebracht, und es wurde in 5 bis 10 Minuten dicht eingebogen. Halbe Minims einer Lösung Ton einem Theil des phosphorsauren Kalkes auf 218 Theile Wasser wurden auf die Scheiben von drei Blättern getropft, aber brachten keine Wirkung hervor.

Essigsaure, salpetersaure Magnesia und Chlormagnesium. – Vier Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser, von jedem dieser drei Salze eingetaucht; nach 6 Stunden war keine Einbiegung da; aber nach 22 Stunden war eins der Blätter in dem essigsaurem Salze eher etwas mehr eingebogen, als gewöhnlich nach einem Eintauchen in Wasser für diese Länge von Zeit vorkommt. Etwas von der Lösung (1 Gran auf 20 Unzen) von phosphorsaurem Ammoniak wurde dann zu den drei Lösungen hinzugefügt. Die Blätter in dem essigsauren Salze mit dem phosphorsauren gemischt, erlitten etwas Einbiegung; und dies war nach 24 Stunden deutlich ausgesprochen. Die in dem salpetersauren Salz waren entschieden nach 4 Stunden 30 Minuten eingebogen, aber der Grad der Einbiegung nahm später nicht viel zu; während die vier Blätter in dem mit dem Phosphate gemischten Chlorid in ein paar Minuten stark eingebogen wurden, und nach 4 Stunden beinah jeden Tentakel dicht eingebogen hatten. Wir sehen hieraus, dasz die essigsaure und die salpetersaure Magnesia die Blätter verletzen oder wenigstens die spätere Wirkung des phosphorsauren Ammoniaks verhindern, während das Chlorid keine solche Neigung hat.

Salpetersaure Magnesia. – Halbe Minims einer Lösung von einem Theil auf 218 Theile Wasser wurden auf die Scheiben von zehn Blättern gelegt und brachten keine Wirkung hervor.

Essigsaurer Baryt. – Vier Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht und nach 22 Stunden war keine Einbiegung da; aber die Drüsen waren geschwärzt. Die Blätter wurden dann in eine Lösung (1 Gran auf 20 Unzen) von phosphorsaurem Ammoniak gelegt, welche nach 6 Stunden nur ein wenig Einbiegung bei zweien der Blätter verursachte.

Salpetersaurer Baryt. – Vier Blätter wurden in 120 Minims einer Lösung von einem Theil auf 437 Theile Wasser eingetaucht, und

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Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)