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Im Reg.-Bezirk Wiesbaden: Dr. Anselm Braun in Hadamar, Dr. H. Cuers in Frankfurt, Aug. Fritze in Wiesbaden, Dr. Jul. Fröling in Homburg v. d. Höhe, Dr. Chr. Gotthold und Ant. Guth in Frankfurt, Dr. F. W. Held in Diez a. d. Lahn, Dr. J. F. Lorey, Dr. Rud. Neumann, Dr. E. Reuss und Wilh. Schmitthenner in Frankfurt, J. P. Schmitz und Dr. Jos. Wahle in Montabaur.

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Die Oberlehrer Jul. Meyer in Allenstein und Herm. Otto in Meseritz haben den Prof.-Titel erhalten. – Gymn.-Oberl. Dr. W. Strehl in Thorn ist an das Real-Gymn. zu St. Petri und Pauli in Danzig versetzt worden.

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Jubiläen. Am 8. Nov. 1893 feiert Th. Mommsen sein 50j. Doctorjubiläum. Es soll ihm ein Capital überreicht werden, damit er nach eigenem Ermessen eine Stiftung zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke in seinem Arbeitsgebiete darauf gründe. Die Berliner Akademie würde ersucht werden, die Verwaltung dieser Mommsen-Stiftung zu übernehmen. Der Aufruf trägt als Unterschriften zahlreiche angesehene Namen. – Karl v. Hegel beging am 7. Juni die Feier seines 80. Geburtstages. – Konr. v. Maurer sind zu seinem 70. Geburtstag am 29. April „Germanistische Abhandlungen“ von einer Anzahl Deutscher und Skandinavischer Gelehrter dargebracht worden. – Den 90. Geburtstag Hofraths Chr. d’Elvert’s am 11. April hat die hist.-statist. Section d. Mährischen Ges. in Brünn durch „Gedenkblätter“ gefeiert und auch die MVGDBöhmen haben 31, 299–305 einen Begrüssungsartikel gebracht.

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Todesfälle. Deutschland. Aus der Reihe der Verluste, deren wir hier zu gedenken haben, ragen vor allem zwei Namen hervor, deren Dahinschwinden in empfindlicher Weise die Erforschung der Deutschen Reformationsgeschichte trifft. Beide Männer, H. Baumgarten und A. Kluckhohn, sind mitten aus gross angelegten Werken abgerufen worden, denen sie Jahre ihres Lebens gewidmet hatten und denen ihre Sorge noch bis zuletzt gegolten hat, aber während in dem einen Falle die gleichmässige Fortführung des Werkes, eines grossen Editionsunternehmens gesichert ist, muss das andere ein Torso bleiben, da es eine Schöpfung aus dem Geiste des Verstorbenen war, die so, wie sie begonnen ist, Niemand fortsetzen kann.

Hermann Baumgarten ist am 19. Juni in Strassburg, wo er mehr als 20 Jahre, seit seiner Berufung vom Karlsruher Polytechnicum an die neugegründete Universität, gewirkt hat, nach längerem Leiden gestorben. Seine Biographie Karl’s V. hat trotz weiser Beschränkung auf das nach menschlichem Ermessen Erreichbare das ihr gesteckte Ziel nicht erreicht, und die Deutsche Geschichtswissenschaft ist damit um den Abschluss eines Werkes gebracht, das zu unserem dauernden Besitz gehört und dessen Vollendung doch erst seinen Theilen den vollen Werth verliehen hätte. B.’s Hinscheiden ist nicht nur ein Verlust für die Fachwissenschaft, sondern für unser nationales Leben. Zwar ist sein Karl V. nicht in so weite Kreise gedrungen, wie B., als er das Werk begann, wohl gehofft hatte – es ist dafür noch zu sehr mit Forschung belastet –, aber trotzdem ist die Summe von B.’s wissenschaftlichem Wirken ein Element, das auf die allgemeine

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_363.jpg&oldid=- (Version vom 27.3.2023)