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Vorträge von Prof. O. Redlich (Wien) über „die Bedeutung der histor. Hilfswissenschaften für die wissenschaftliche Forschung“ und von Dr. Nagl (Wien) über „die Numismatik und ihre akademische Lehre“. Dr. N. vertrat hauptsächlich zwei Gedanken: erstens dass die Numismatik als eine Lehre vom Geldwesen behandelt werden müsse, mit der nur äusserlich, im Verhältniss von Hilfswissenschaften, jene Disciplinen in Verbindung zu treten haben, die zur Aufklärung des Technischen und der äusserlichen Erscheinung erforderlich sind, und zweitens dass aus methodischen Gründen zunächst der Nachdruck statt auf das Alterthum auf das Mittelalter mit seinem reichen Quellenmaterial gelegt werden sollte, wobei er zugleich anerkannte, dass die Arbeiten auf dem Gebiet der mittelalterl. Numismatik immer mehr geldgeschichtlichen Charakter angenommen hätten. Der Vortrag ist im Mt.-Bl. Num. Ges. Wien Nr. 120 gedruckt. – Für eine combinirte Sitzung der pädagog. u. der histor. Section war ein Vortrag von Dr. Tangl über den Gebrauch von Quellenbüchern im Unterricht angekündigt. Derselbe musste aus Mangel an Zeit ausfallen. – In der Section für alte Geschichte und Epigraphik unter Vorsitz des Prof. O. Hirschfeld (Berlin) wurden hauptsächlich Themata aus dem Gebiete der Epigraphik und der Papyruskunde besprochen. – Betr. die archäolog. Ausbildung der Gymnasiallehrer s. Nr. 293. – Die Festschrift Xenia austriaca wird für die Bibliogr. excerpirt werden; vgl. künftig in Gruppe VII, 1.

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Versammlungen im September d. J. a) Der Gesammtverein der Deutschen Geschichts- u. Alterthumsvereine hält seine voriges mal ausgefallene Generalversammlung dieses Jahr vom 22. bis 24. Sept. in Stuttgart. – b) Ein erster allgemeiner Congress für christliche Archäologie soll vom 4. bis 8. Sept. zu Spalato in Dalmatien u. Salona tagen. Anmeldungen sind an Prof. W. A. Neumann in Wien, z. Zeit in Spalato, zu richten. – c) Ein kunsthistorischer Congress soll vom 25. bis 27. Sept. in Nürnberg stattfinden. Die Einladung geht aus von einem vorbereitenden Comité, das aus den Proff. H. Holtzinger (in Hannover), F. X. Kraus (in Freiburg), C. v. Lützow (in Wien) und v. Oechelhäuser (in Heidelberg) besteht und von dem Nürnberger Localcomité, unter Vorsitz von Dir. H. Bösch. Die Verhandlungen sollen im Germ. Museum stattfinden. Das Einladungsschreiben gibt für die Tagesordnung allerdings nur den einen bestimmten Hinweis, dass man über die periodische Wiederkehr der Congresse, Zeit und Ort der nächsten Vereinigung verhandeln wird. „Ausserdem sollen Fragen methodologischer und praktischer Natur zur Erörterung kommen, deren bestimmtere Fassung weiteren Ankündigungen vorbehalten bleibt.“ Vorträge sind, wie es heisst, schon zahlreich angemeldet; auch das Ausland wird vertreten sein.

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In unserer Notiz über die Huguenot Society in London (’92, Nr. 388) haben wir fälschlich auch The Registers of the Dutch church Austin Friars London 1571–1874 unter den Publicationen der Ges. aufgeführt. Indem wir, veranlasst durch eine Londoner Zuschrift, diesen Irrthum berichtigen, tragen wir zugleich nach, dass der Jahresbeitrag 1 Guinee beträgt, wofür die Mitglieder die Publicationen geliefert erhalten. Erster Secretär der Ges., an

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_345.jpg&oldid=- (Version vom 26.3.2023)