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und Bd. I des Epistolario di Coluccio Salutati, hrsg. v. F. Novati (s. Bibliogr. Nr. 380). Als nahe bevorstehend wurde angekündigt die Ausgabe von Bd. III der gen. Croniche – dieser Band ist seitdem erschienen –, von Bd. II des gen. Epistolario und von Bd. II der Statuti delle arti del popolo di Bologna, hrsg. v. A. Gaudenzi.

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Der Bericht constatirte auch, dass die Ausgaben mehrerer anderer Werke ununterbrochen gefördert würden, so die Annali Genovesi von L. T. Belgrano, das Chronicon Novaliciense und die Schriften des Ferreto Vicentino von C. Cipolla, das Prochiron Legum von F. Brandileone und V. Puntoni, Procop von D. Comparetti. – Ein Bericht, den V. Lami (seitdem verstorben) über die von ihm vorbereitete Ausgabe des Villani erstattete, wurde zur Drucklegung im Bullettino bestimmt. Ueber die Ausgaben des Salimbene und des Sicard lagen in Abwesenheit des Prof. L. Vichi keine Berichte vor.

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Die Versammlung beschloss die Weiterführung der Ausgabe des Chronicon Vulturnense durch E. Monaci und C. Merkel. Ferner beschloss man, an zwei neue Editionen heranzutreten: eine Sammlung der Capitolari antichissime delle arti Veneziane, die G. B. Monticolo besorgen wird, und ein Corpus Bolognesischer Chroniken, die A. Gaudenzi bearbeitet.

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Vom Bullettino des Instituts lagen die Nrr. 11–12 vor; seitdem ist auch noch Nr. 13 ausgegeben. Das 12. Heft enthält eine vom Secretär C. Merkel bearbeitete ausführliche Bibliographie, welche die Literatur der Jahre 1885–91 umfasst, soweit sie für die Kenntniss der Quellen („Documenti“) zur mittelalterl. G. Italiens in Betracht kommt.

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Archive, Bibliotheken, Museen. An erster Stelle ist hier auf die oben abgedruckten Thesen zu verweisen, welche auf der Historikerversammlung von Prof. Heigel vorgeschlagen und dann so gut wie einstimmig genehmigt worden sind.

Nur auf zwei Fragen der Archivbenutzung kommen wir hier noch besonders zurück. Die vom Referenten schliesslich fallen gelassene Forderung, dass gut gearbeitete Repertorien durch den Druck zugänglich gemacht werden sollten, war zum grossen Theil desshalb bekämpft worden, weil die finanziellen Mittel zur Durchführung fehlten. Das Bedenken scheint uns doch nicht durchschlagend, da es sich nicht um eine schleunigst zu veranstaltende Riesenpublication, sondern um ein allmähliges Vorgehen handelt, mit dem man nur erst einmal den Anfang machen müsste. Die Frage ist bisher in dieser Zeitschrift nur gestreift worden, und da sie, wie es uns scheint, auch auf dem Historikertage ein wenig zu kurz gekommen ist, so mögen die Bemerkungen hier wiederholt sein, die in der „Festgabe“ abgedruckt waren.

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Es bedarf für den Kundigen ja gar nicht der Ausführung, wie weit wir in Deutschland hinter anderen Ländern, besonders Frankreich, in der Aufschliessung unserer Archive durch Druck der Repertorien zurück sind. Natürlich sollen wir nicht einfach das Beispiel der Franzosen nachahmen, sondern wir sollen es besser machen als sie, mit mehr historischem Sinn und weniger Schablone. Denn wer einmal in Elsässischen Städten, besonders

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_184.jpg&oldid=- (Version vom 23.3.2023)