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Von wissenschaftl. Arbeiten wurden seit der Gen.-Vers. von 1890 fertig gestellt: Die Ausgabe der „Weltkarte des Klosters Ebstorf“ von E. Sommerbrodt (cf. Bibliogr. ’92, Nr. 488), das 3. Heft des Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen Niedersachsens von General v. Oppermann (cf. Bibliogr. ’91, Nr. 2075) und Heft 2 des Hannov. Städtebuchs: Geschichte der Stadt Lüneburg von K. Jürgens (cf. Bibliogr. ’91, Nr. 3641). In Angriff genommen ist von dem inzwischen gestorbenen Gen. v. Oppermann die Bearbeitung einer Uebersichtskarte der alten Niedersächs. Befestigungen gegen Thüringen; die Fortführung hat der neu in den geschäftsführenden Ausschuss eingetretene Museumsdirector Dr. Schuchhardt übernommen. Die Fortführung des Hannov. Städtebuchs ist zwar nicht grundsätzlich aufgegeben, aber thatsächlich in’s Stocken gerathen. Die besondere Berücksichtigung der stadt-hannoverschen Geschichte und Alterthümer ist dem ebenfalls neu gewählten Ausschussmitglied Stadtarchivar Dr. Jürgens anvertraut.

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In engem Anschlusse an den HVNiedersachsen hat sich am 24. Febr. 1893 ein „Verein für Geschichte der Stadt Hannover“ konstituirt. 1. Vorsitzender ist Justizrath Bojunga, 2. Vorsitzender Stadtsyndicus Eyl, Schriftführer Stadtarchivar Dr. Jürgens, Kassenwart Actuar Gooss. Der Jahresbeitrag beträgt 3 M. Der Verein erhält vom HVNiedersachsen einen Theil von dessen Zeitschrift für seine Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt. Die Erwerbungen des Vereins gehen in das Eigenthum der Stadt über und werden im Kestner-Museum bezw. im Stadtarchiv aufbewahrt.

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Der 1875 gegründete Oldenburger Landesverein für Alterthumskunde hat sich im Jahre 1890 zum Oldenburger Verein für Alterthumskunde und Landesgeschichte umgestaltet und wird also fortan neben den Ausgrabungen etc. auch die eigentlich histor. Studien pflegen. Wie überall sonst, wird man dabei in erster Linie auf Anschluss an das Archiv angewiesen sein, das ja im J. 1889 unter eine neue Leitung gestellt wurde. – Der Vorstand des Vereins besteht aus zwei Vorsitzenden, Schriftführer, Schatzmeister und vier weiteren Mitgliedern. Regelmässige Vereinssitzungen wurden bisher nicht abgehalten. Die Hauptversammlung, deren Ort wechselt, findet im Juni jedes Jahres statt. Die Mitgliederzahl beträgt ca. 900, der jährl. Beitrag 1 M. Die Mitgliederbeiträge und ein Staatszuschuss von jährl. 300 M. werden für Zwecke der Alterthumsforschung, sowie für Herausgabe von Berichten über die Vereinsthätigkeit auf diesem Gebiete verwendet. Für historische Zwecke disponirt der Verein über einen jährl. Staatszuschuss von 500 M. und den Erlös aus seinen Publicationen, für welche eine ständige Redactionscommission von drei Mitgliedern eingesetzt ist. Alljährlich im Herbst soll ein „Jahrbuch für die Geschichte des Herzogthums Oldenburg“ erscheinen, welches ausschliesslich Abhandlungen bringen wird. Der 1. Bd. ist 1892 ausgegeben worden und enthält grössere Beiträge von H. Oncken, G. Sello und K. Meinardus. Daneben werden nach Massgabe der vorhandenen Mittel Quellenschriften zur Oldenburgischen Geschichte veröffentlicht werden. Eine Uebersicht über das, was auf diesem Gebiete zu thun ist, gewährt im 1. Bande des Jb. ein einleitender Artikel „Unsere Aufgaben“.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_181.jpg&oldid=- (Version vom 23.3.2023)