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Trappier und Komtur von Mewe, Ulrich Zenger, Komtur zu Balga[1]. Neben diesen Ordensbrüdern schickte der Hochmeister noch 2 Landesritter von Höndorff und von Machwitz, sowie endlich 2 Bürger Lyffhard Blumenthal[2] aus Thorn und Johann von Baisen aus Danzig[3]. Aber die Gebietiger waren nicht, wie Wormditt gefordert hatte, mit Geld versehen. Er musste, wie 1414, eine Anleihe machen, um der Gesandtschaft den Aufenthalt in Konstanz zu ermöglichen[4]. Trotzdem waren die Bedürfnisse auch dieser neuen Vertreter nicht gering. Vom Komtur von Elbing wenigstens wissen wir[5], dass er auf Anordnung der übrigen Gebietiger für die Woche 100 Gulden erhalten hat. Unter diesen Umständen sannen Wormditt und die Gebietiger auf Mittel, die Kosten zu verringern. Die Komture von Mewe und Thorn erboten sich deshalb, vorübergehend Konstanz zu verlassen, und auf den Besitzungen des Ordens in Deutschland sich aufzuhalten, bis die Verhältnisse am Concil sich aussichtsvoller gestalteten[6]. Ob der Komtur von Mewe diese Absicht ausgeführt hat, wissen wir nicht: der von Thorn wurde durch einen Befehl Sigismund’s, wegen Verlängerung des Waffenstillstandes nach Paris zu kommen[7], daran verhindert. Jedenfalls erging im Januar 1418 vom Procurator an Küchmeister die Bitte, einen Theil der Gesandtschaft aus Konstanz abzuberufen, weil er nicht mehr die Kosten bestreiten könne[8].

Dies allgemein gehaltene Gesuch wird im März des Jahres 1418 ergänzt durch den Wunsch, den Erzbischof von Riga abzuberufen, weil seine Anwesenheit mit Rücksicht auf die dadurch nothwendigen Ausgaben lästig sei[9]. Dieser Wunsch des Procurators entsprach gewiss völlig dem des Hochmeisters. Denn

  1. H. M. Registr. 1414–17 S. 418.
  2. Töppen S. 301 Nr. 243.
  3. Vgl. Posilge über diese Gesandtschaft in Scriptores III, 368.
  4. Wormditt’s Klage darüber vom 29. April 1417 s. Schbl. II Nr. 5. Ueber die Anleihe von 1414 s. Schbl. II Nr. 31.
  5. Aus dem erwähnten Rechenschaftsbericht des Procurators Schbl. I a Nr. 121.
  6. Schbl. I a Nr. 110; Schbl. I a Nr. 86. Der Komtur von Thorn äussert diese Absicht im Januar 1416; der Befehl Sigismund’s für die Reise nach Paris trifft Februar 1416 ein (vgl. Schbl. II Nr. 37). Nachricht von dem ähnlichen Plan des Komtur von Meve haben wir aus dem Herbst 1417.
  7. Voigt VII, 283.
  8. Schbl. I a Nr. 85.
  9. Schbl. II Nr. 43.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_233.jpg&oldid=- (Version vom 8.3.2023)