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zwergenhafter Picten; Nord. Sagas erzählen ihre Plünderung durch Norweger. Diese kleine Rasse gebe Anlass zu den Elfenmärchen [?], sie sei dunkel, den Finnen verwandt [?], und bestehe gesondert [?], wenn auch vor den Kelten weichend, in histor. Zeit. Als Stoffsammlung haben die Aufsätze Werth; bei der Erklärung springt aber Verf. mit Quellen und Etymologie unwissenschaftlich um. Vgl. A. Nutt, Folklore June ’90, 259; Ac. 10VIII89, 87. – J. Rhys: A non-Aryan element in the Celtic family (Scot. R. July ’90) erhelle aus Personennamen in Irland und Nordschottland; sie zeigen Totemismus, namentlich Verehrung des Hundes; H. d’Arbois, R. Celt. Oct ’90, 503, weist aber ähnliche Namen bei vielen anderen Völkern nach. – J. Rhys, The mythograph. treatment of Celtic ethnology (3. Rhind lecture on archaeology, Scot. R. Oct. ’90, 240). Der vom eingewanderten Arier unterworfene Eingeborene heisst im Irischen Mythos Emer (= Ever, d. i. Ivernier); er wird erschlagen vom jüngeren, von Norden kommenden Bruder Erem (d. h. Pflüger). Der Pictus Nordbritanniens (dies ist nur das Latein für Cruithne, wie Scottus für Goidhel) ist, wie seine den Eingeborenen Irlands gleichen Namen beweisen, ebenfalls Ivernier; nur er, der Heidenthum und Ivern. Sprache länger bewahrte, behielt auch ferner den alten Namen, während der Dalriader, der andere Theil derselben Rasse, seitdem er Kelt. Sprache und dann das Christenthum annahm, als Goidhel galt. – 0R. Munro, The lake dwellers of Europe (Rhind lect.) ’90. Kelten verpflanzten den befestigten Holzbau im See aus Mittel-Europa nach Irland und Schottland und vertheidigten sich darin von neolith. Zeit bis um 900 gegen Römer, Angeln, Picten und Scoten. So SatR 18X90, 454. – R. Henning, Die Germanen im Verh. zu den Nachbarvölkern (Westdt. Z. 8, 29), meint, die Britischen Inseln weisen keine Vorkeltischen Spuren auf und seien von den Kelten wohl zuerst [?] besiedelt. Der Name Welsch, Angelsächs. Wealh, komme vom Frühgerman. Worte Wolkos, da der Germane die Kelten benenne nach den Volcae; mit diesen Kelten, an oberem Main und Weser, berühre er sich zuerst; vgl. Müllenhoff, Deutsche Alterth. II.

Kelten allgemein. Die Anerkennung der jungen Keltologie drückt sich u. a. darin aus, dass die University of London auch für sie fortan zum Magister artium graduirt; Ac. 2XI89, 287. – Die wichtigste Literatur zur Gesch. der Kelt. Nebenländer Englands und der Anfänge Britanniens vermerkt bis 1885 G. Dottin, Table des 6 premiers vol. de la Revue Celt., hinter deren Band VII. – 0The Celtic magazine, Mtschr. zu Inverness, seit 1886 unter A. Macbain, behandelt wesentlich Altschott. u. Irische Literatur, Sprache und Alterthümer; R Celt. III, 129; 145. VII, 449. VIII, 189; 402. IX, 144; 293; 418; 497. – 0W. H. Stevenson, Records of Celtic occupation in local names, Notes Qr. ’89, 9. – J. Rhys, The early ethnology of the Brit. Isles; Scot. R. Apr. ’90, 233. Vor aller Geschichte zerfallen die Kelten in zwei Gruppen. Die langschädlige, welche q spricht (macq, wo die andere Gruppe p in [m]ap sagt), wandert aus der Arischen Urheimath (an der Ostsee) zuerst und am weitesten westwärts: ein Theil, die Goidhelen, nach Irland und Hochschottland, der andere, die Celticaner, nach West- und Südgallien. Die zweite P-Gruppe drängt den Q-Sprechern

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_430.jpg&oldid=- (Version vom 3.1.2023)