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der Kron-Einnehmer u. s. w. Die Einnahme beträgt Mitte 15. Jahrh.’s etwa £ 74 367, die Ausgabe 109 115; so fehlte Geld für Calais, wo die unbesoldeten Truppen meuterten. Das Verständniss des Budgets wird erschwert durch fictive Buchungen; mit 1455 reisst Verwirrung auch in diesem Zweige der Regierung ein. Für Edward IV. fehlen von 44 Pell-Ausgabe-Rollen 27, die nur z. Th. ersetzt werden durch die Teller- [Kassenzähler-] Rollen, denn in diesen wurden die Auszahlungen durch Anweisung nicht verzeichnet. Auch stimmen die beiden Arten der Rollen nicht immer. Ferner erpresste Edward Benevolenzen, die überhaupt nur ausnahmsweise auf den Rollen erscheinen. Dagegen liess er die 1475 vom Parlament gewährten Subsidien bis zum neuen Schottenkrieg 1480 unerhoben. Ferner erscheinen auf den Pell-Rollen nicht die den Krongläubigern unmittelbar auf Kroneinnehmer angewiesenen Zahlungen des Fiscus. Jährlich nahm dieser König etwa £ 65 000 ein, davon brachten etwa 20 000 Zölle (über die geringen Zölle der Hanseaten s. p. 238), 17 000 Domänen und Lehensgefälle, 12 000 Parlamentsbewilligung, 1000 Münzgewinn. – Um 1484 vereinnahmte die Krone etwa £ 53 000, davon an Zöllen etwa 18 000. Richard III. plante eine Art Budgetaufstellung.

Edward IV. behandelt *J. Gairdner in Stephen, Dict. nat. biogr. 17. – Ders., Ath. 4V89, 567, vertheidigt seine Ansicht, dass 1464 mit dem (dann gescheiterten) Plane, Edward IV. an Bona von Savoyen zu verheirathen, Graf Warwick ein zugleich Französisches und Burgundisches Bündniss suchte. – C. Ransome, The battle of Towton [1461], EHR July ’89, 460, erhellt namentlich die Topographie. Die Lancastrier waren in starker Ueberzahl, standen so, dass zwar ihr Sieg entscheidend gewesen wäre, aber für den Rückzug ungünstig, waren weniger beweglich, schlechter geführt als Edward’s IV. Heer, hatten Tags zuvor ihre Vorhut in einen Hinterhalt fallen lassen, fochten dann zwar am Palmsonntag tapfer, hatten aber den Schneesturm gegen sich und wurden verfolgt, auf abschüssiger Strasse nach Tadcaster zur engen Cockbrücke gedrängt und aufgerieben. – Hanserecesse II., bearb. von G. Frhr. v. d. Ropp, 5 [1460–6], Lpz. ’88. Ropp druckt zahlreiche England betreffende Stücke zuerst, darunter 10 aus Londoner Archiven, und bringt eine lichtvolle Einleitung über Edward’s IV. Vorgehen gegen Besitz und Freiheiten des Deutschen Kaufmanns in England und für Gleichstellung der Engländer im Hanse-Gebiet mit den Hanseaten in England. Vgl. Mkgf. in HZ 63, 351. – R. Lange, Die Geschichtschreibung des Albert Krantz (Hans. Geschbl. ’85), behandelt den Bericht der Wandalia von den Hansisch-Englischen Verhältnissen. – *Twelfth Report of the histor. mss. commission, App. 4: The mss. of the duke of Rutland, at Belvoir castle (’89), meist von M. Lyte verzeichnet. Unter den Briefen an Henry Vernon sind einige des Herzogs von Clarence: Dieser fordert ihn 30. März 1471 auf, mit ihm gegen den „vorigen König Edward“ [IV, des Schreibers Bruder] zu ziehen; das erbittet auch ein Brief des Königsmachers Graf Warwick. Clarence [trat Anfang April zu seinem Bruder über und] schrieb 6. Mai: „Edward, der früher sog. Prinz [von Wales] war unter den bei Tewkesbury (4. Mai) Gefallenen“, er fordert

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_194.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2022)