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Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter.

Vergl. den Artikel im 1. Heft S. 174 ff., insbesondere die Einleitung dort.

W. de G. Birch, Catalogue of seals in the Department of manuscripts in the British Museum, I, Lond. 1887 (VIII und 863 S., 12 Plates). 4578 Siegel von Englands Fürsten, Staatsämtern (seit dem 13. Jahrh.), Geistlichen (ausser S. 213 seit ca. 1100), Stiftern (seit 11 Jahrh.), Orden und Brüderschaften (Gilden) werden hier nach Material, Form, Fundort, Darstellung beschrieben; Legenden sind abgedruckt, Literaturnotizen und von 60 Siegeln Lichtdruckbilder, meist nach beiden Seiten, beigefügt. Die Reihe beginnt mit 790, doch nur 4 betreffen die Zeit vor Eduard dem Bekenner. Für das Siegel der Aalidis von Brabant, der zweiten Gemahlin Heinrich’s I., wurde das der ersten Frau „Mathildis“ nach Ausstechung dieses Namens verwendet, dagegen „secundae“ – welches Wort diese schottische Prinzessin von der ersten Mathilde (des Eroberers Gemahlin) unterschied – blieb stehen. Die Wittwe Kaiser Heinrich’s V. nennt sich um 1141 richtig Mathildis Dei gratia Romanorum regina, nicht Kaiserin. Das Wappen der 3 Löwen begegnet zuerst auf Richards I. zweitem Siegel zur Urkunde von 1194, Dec. 12 [nicht 1198], wo es heisst: unser erstes Siegel, quia aliquando perditum fuit et, dum capti essemus in Alemannia, in aliena potestate constitutum, mutatum est. – Gothische Verzierung beginnt um 1259. – Die Matrize des Grosssiegels Edwards I. diente auch, doch mit kleinen Aenderungen, seinem Sohn und seinem Enkel. – Natürlich wird die Geschichte des königlichen Titels hier vielfach belegt: z. B. seit 1259 bleibt Normandie und Anjou fort, 1340 tritt Frankreich in denselben ein. Diese werthvolle Sammlung verdient die Beachtung nicht bloss des Diplomatikers, sondern auch des Verwaltungs- und Kirchenhistorikers, des Kostüm- und Kunstforschers: die überladene Pracht auf Edwards III. Siegel, die Serapisgemme auf der Rückseite des Siegels des Bischofs Heinrich von Blois (König Stephan’s Bruder, vgl. auch Nr. 1699, 3981) bezeichnen den Sinn für glänzende Aeusserlichkeit bei dem einen, den frühesten Sammeleifer für classische Alterthümer (vgl. Joh. Saresber. Hist. pont. SS. XX, 542) bei dem anderen. Ein Index wird hoffentlich in späteren Bänden folgen.

Rogeri de Wendover Flores historiarum ab a. D. 1154 etc. The Flowers of history by Roger de Wendover: from 1154 ed. from the original [?!] mss. by Henry G. Hewlett. I. (Rolls Series) Lond. 1886. 8°. XII und 320 S. – Willkürlich wird der Anfang der Chronik, darunter das nie gedruckte erste Stück und

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 463. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_463.jpg&oldid=- (Version vom 21.11.2022)