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das glatte, blaue Meer, dort werden wir wieder froh werden.« Da bauten sie ein großes Schiff und nannten es »Meeresfreude«. Damit fuhren sie hinaus auf die klare blaue See. Aber die »Meeresfreude«  war eine »Erdenleide«. Mit den Menschen waren Schmerz, Jammer, Elend und Unfriede auf das Schiff gestiegen. Es ward davon so schwer, daß sogar das starke Meer es nicht tragen konnte und als es ein Stück weit hinausgefahren war, versank das Schiff, und die blauen Fluten schlossen sich über all dem Erdenleiden. – Aber tief unten auf dem Meeresgrunde begann es nun zu wühlen und die Menschen, die auf dem Festland geblieben, sahen staunend, daß das ewig gleiche Meer sich veränderte. Es ward unruhig, sein tiefes Blau verwandelte sich in trübes Grau, auf nachtschwarzem Abgrund schoß weißer Gischt dahin, es hob sich in riesigen Wellen, die donnernd gegen das Ufer schlugen, es kämpfte, es zürnte, es raste – es war wie die friedlosen Menschen selbst geworden – und sie verstanden es, denn sie erkannten in ihm all ihre eigenen Leidenschaften.

Seitdem hat es immer Stürme auf dem Meere gegeben, und immer wieder kämpft das Meer mit all dem fremden Leid auf seinem Grunde, kämpft, um die alte verlorene Ruhe zurückzugewinnen. Aber die kehrt nie wieder. Auch an stillen klaren

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/178&oldid=- (Version vom 31.7.2018)