Seite:De Benzler Leben 182.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

»Katholisches Lothringen, du darfst stolz darauf sein, bei dieser feierlichen Gelegenheit so glänzend deinen Glauben bekannt und deinem Erlöser einen so herrlichen Triumph bereitet zu haben! Unser Herz strömt über vor Freude und Dank! Dank dem allgütigen Gotte, der solche Feste uns beschieden, Dank aber auch allen denen, die durch ihr Gebet oder ihre Arbeit zur würdigen Feier derselben so wirksam beigetragen haben!«

Kardinal Vanutelli hatte nicht Unrecht, wenn er in seiner Schluß­ansprache am 10. August von dem Kongreß sagte, er gehöre zu den bemerkenswertesten Ereignissen in der Geschichte der heiligen Eucharistie. Der Heilige Vater zeigte sich über den glänzenden Ver­lauf des Kongresses sehr befriedigt und äußerte sich in einem Breve an den Bischof am 15. August 1908: »Sollte der häufige Empfang der heiligen Kommunion die einzige Frucht des Metzer Kongresses sein, so wäre diese Uns überaus erwünscht, da sie ja alle anderen Früchte in sich schließt. Denn hier fließt die Quelle der wahren Gottesliebe, der echten Frömmigkeit und der vollkommenen Ein­tracht des Herzens. Von hier strömt der menschlichen Schwachheit Stärke zu, hier haben wir die Vorbedingung für das ganze christliche Leben.«

Bischof Willibrord hatte mit dem Internationalen Eucharistischen Kongreß einen schönen Erfolg erzielt. Die Herzen seiner Diöze­sanen waren warm geworden, die Zahl der heiligen Kommunionen nahm ganz bedeutend zu. Der Oberhirte ruhte aber nicht; er wollte auf dem gewonnenen Fundamente weiterbauen. Es sollte mit diesem Kongreß für die Diözese eine neue eucharistische Ära be­ginnen, wie er auf der Synode von 1908 sagte. Sooft sich ihm Ge­legenheit bot, suchte er von da an bei seinen Diözesanen den Eifer für die öftere heilige Kommunion zu steigern. Am 20. Dezember des Jahres 1907 richtete er ein eigenes Rundschreiben an alle Klosterfrauen seiner Diözese und mahnte sie mit begeisternden Worten zum täglichen Empfange des Lebensbrotes; sie sollten in ihrem Wirkungskreise

Empfohlene Zitierweise:
Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_182.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)