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Nachdem auf den ersten Schuß sogleich ein zweiter erfolgt, sei er zurückgegangen und habe Auerswalds Leiche im Graben liegen sehen. Trotz aller Mühe habe er jedoch die Thäter nicht erfahren können.

Dagegen sagt er in einem späteren Verhöre: „Es ist möglich, daß ich mich in dem Haufen befand, der den Auerswald herausbrachte. Ich habe schon früher bemerkt, daß ich vor dem Herausführen des Auerswald mich aus dem Garten entfernte. Ich will durchaus nicht behaupten, daß ich nicht wieder zurückgekehrt bin, da ich noch immer Knöll zu finden hoffte. So wäre es gerne möglich, daß ich einige Male in den Garten und aus demselben gegangen wäre.“

Noch später kehrte er jedoch zu seinen ersten Angaben über Ankunft im Schmidtischen Garten und Entfernung aus demselben zurück, – fügte übrigens bei, er sei ganz nahe bei denen gewesen; die den Auerswald umringt hätten.

Im Hause Schmidts, ja nur an demselben will er durchaus nicht gewesen sein.


Bei Auerswalds Leiche erinnert sich der Angeschuldigte, Rufe wie den gehört zu haben: „Den einen Spitzbuben haben wir, den andern kriegen wir auch.“ Obwohl durch den Vorfall sehr bestürzt, habe er nun doch seinen Marsch fortgesetzt.

Eine ziemliche Strecke nach Bornheim zu habe er einen jungen Menschen in blauem Kittel begegnet, der ihm eine angeblich vom Gärtner Schmidt zum Geschenk erhaltene Pistole gezeigt habe. Er habe die Richtigkeit dieser Angabe bezweifelt und deshalb den jungen Menschen

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_210.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)