Seite:De Alemannia XXI 129.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nicht enthalten mocht. Dar nach starb die selig clausnerin ze Tellekhoven. Das sagt sie uns vor drei tag, ee wir je wort da von horten, und sagt uns den tag und die stund, wenn sie sturb, und wie sie enpfangen würd, und das unser herr und unser frau selber nach ir komen und unzelich vil engel und heiligen. Da sprach unser herr: Muter, rur diser sel die orgeln der gotheit, mit dem daucht sie, das bewegt wurd alles himelisch her, und entpfingen sie mit groser herschaft, und grusset sie ider kor mit sunderm gruss. Und da dise swester ze preim auf stundt des selbigen tages, da bevant sie als unzellich vil freud und sussigkeit, das sie wundert, was unser herr da mit meint. Da ward ir das vorgend wunder alles in der mess geoffenet. Das hab wir geschriben dar umb, das man wiss, das ir got dick grosse dinck offnet. Ze einem mal da was ir gar wol mit got, da gedacht sie: Ja, lieber herr, als wol wil ich mir allweg lassen sein mit dir, und will mich nichtes lassen irren, ich sei pei den leuten, oder wo ich sei. Da sprach unser herr: Mir ist vil pas mit dir denn dir mit mir, wann ich erkenn dich, so erkennest du mein nicht. Ich erkenne dich als dich mein vater hat gepildet nach seinem gotlichen antlücz der heiligen drivaltikeit, und als ich dich wider han geschaczet mit meinem wirdigen plut, und als dich der heilig geist geziret hat mit seinen genaden. Ainest in einer genad sprach unser herr zu ir: Ich pin dein, so pist du mein, was mocht pesers? Da gedacht sie: Lieber her, das du mein seist, das ist mir gar ze gross. Das du aber sprichest, das ich dein sey, was hilffet dich das? Da sprach unser her: Hilft mich das nicht, das meins vater will ist an dir volbracht, und mein tod an dir ist behalten, und die genad des heiligen geistes volkumenlich an dir wurkend ist in deiner sel? Sie het auch als gar grossen ernst ze piten uber die samnunge, und erwarb uns auch dick vil gutes umb unsern herrn, und ze einem mal, da gab er ze erkennen, das er vil elter wolt weihen, dar auf er selber wolt wonen, und meinet die herczen der swester. Und sprach: Ich wil nicht weihen als die pischof, die weihent mit waser, so wil ich weihen mit meinem rosenvarben plut. Was grosses gutes und genaden unser her an diser auserwelten swester hab getan, das künnen wir nicht volschreiben, und dar an von seiner gut nit liess uncz an iren tod von dem mal, das er von erst sunder genad tedte, wan er die genad alle tag an ir meret. Auch sullen wir ires heiligen endes nit vergessen, daz als auser genomenlich gut was, als wir in vil zeiten je keins menschen gesahen, und tet ir unser her als vil genaden an irem end, das sie selber [sagt]: Wer ich nicht so gar gedrucket, so begert ich von herczen, das ich euch allen möcht gesagen das groser gut, daz mir got tut. Da sagt sie uns, das unser herr etwi dick zu ir het gesprochen: Wir wollen ich und du ein frölich urstend mit ein ander haben. Da sprach sie: Her des beger ich von allem meim herczen. Si pat uns

Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_129.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)