häufig nach Scherzheim. – Vor dem Jahr 1870, ehe das Elsass deutsch war, machten sich Schmuggler diesen Aberglauben zu Nutze und schmuggelten in den Särgen Waaren ein. Herr Pfarrer Fuchs in Scherzheim, so wird mir versichert, kann hierüber genaue Auskunft geben; er selbst sah vor etwa 25 Jahren noch den Leichenzug.
Vor vielen Jahren brannten in Waldwimmersbach das Rathhaus und drei andere Häuser nieder. Derjenige, welcher im Verdacht stand, den Brand angezündet zu haben, „Knöbberle“ genannt, muss seither „gehen“. Als feuriger Mann reitet er auf einem Schimmel in der Adventszeit am Bach auf und ab.
Am Plaschterschtaaⁿbruch (Pflastersteinbruch) soll ein Geist umgehen, „der Draivertl git ach e Eel.“ Es soll ein Jude gewesen sein, der den Leuten ¾, für eine Elle gab, und zur Strafe dafür muss er jetzt umgehen.
Ein reicher Mann erstach einen Armen und man glaubt, der Mörder laufe jetzt noch, obgleich schon gestorben, mit dem Messer herum und drohe, noch mehrere zu ermorden.
Nachts geht in Schluchtern Niemand mehr auf den Friedhof; man sagt, ein Geist gehe dort einher.
Zwischen Altneudorf und Heiligkreuzsteinach an dem dort befindlichen Eiskeller muss um die Adventszeit der „Grundel“ umgehen, ein Räuber, der dort viele Menschen umgebracht haben soll.
Auch zwischen Altneudorf und Schönau zeigen sich oft weiße Frauen.
E Schtund vun uns in Böttart (Bütthart), do is en Metzler gwe, der hot so anners Flaasch for Koolbflaasch verkaaft, ma
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXIV. Hanstein, Bonn 1897, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXIV_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)