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Schon 1843 war v. Woringen[1] für Kriminalrecht, deutsches Privat- und Staatsrecht und Rechtsgeschichte berufen worden, während – nach dem völligen Weggang Stabels – Zivilprozess und badisches Landrecht am 21. Sept. 1846 an den Hofgerichtsrat Anton Maier in Konstanz übertragen wurde.

Unterdessen war 1836 von den Lehrfächern Rottecks bezw. Warnkönigs das deutsche Staats- und Bundesrecht an Buss[2] übergeben worden. Derselbe las bald auch über Staatswissenschaften und erhielt 1844 von den Lehrfächern Amanns[3] auch das Kirchenrecht.

1844 war Warnkönig einem Ruf nach Tübingen gefolgt. Sein Lehrstuhl wurde durch keine neue Berufung wieder besetzt (Naturrecht las Woringen). Dagegen wurde 1848 der derzeitige schleswig-holsteinische Bundestagsgesandte in Frankfurt, v. Madai, als (zweiter) Lehrer des römischen Rechts berufen. Derselbe folgte aber schon im folgenden Jahr (1849) einem Ruf nach Gießen, wo er übrigens bald nachher starb. Als Nachfolger kam 1850 Ad. Schmidt von Greifswald.

So war also von allen schon 1830 tätigen Lehrern dieser Fakultät 1852 nur noch Fritz im Amt.

c) In der medizinischen Fakultät

war Schultze mit Beginn des Jahres 1831 nach Greifswald berufen worden. Sein Nachfolger (auf dem Lehrstuhl der Physiologie, vergleichenden Anatomie und „Veterinärkunde“) wurde 1832 Leuckart.[4] Nach dessen Tod (26. Sept. 1843) blieb die Lehrkanzel zwei Jahre lang unbesetzt, bis am 6. September 1845 v. Siebold aus Erlangen (zugleich für Zoologie) berufen wurde. Als auch dieser schon im Februar 1850 einem Ruf nach Breslau folgte, wurde Alex. Ecker, Sohn des mehrfach schon genannten Professors der Chirurgie und Geburtshilfe, am 16. April 1850 „in die alte neue Heimat“ berufen.[5]



  1. Vgl. Bad. Biogr. II, 521.
  2. Vgl. Bad. Biogr. III, 15.
  3. Derselbe starb am 23. Nov. 1849 in Illenau.
  4. Vgl. Bad. Biogr. II, 21. – Vergeblich war eine Vorstellung an das Ministerium vom 15. Januar 1835, einen eigenen Lehrstuhl für Tierheilkunde zu errichten, zu dessen Dotation schon die Stände von 1783 eine Summe bewilligt hätten.
  5. Vgl die schon erwähnten biographischen Aufzeichnungen Eckers S. 108 u. 109 (sowie S. 59 ff.).
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXII. Hanstein, Bonn 1894, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXII_210.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)