Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vorhergehenden Verses wie Nachhall antwortend.[1] Hieraus kannst du denn, o Leser, hinlänglich abnehmen, wie die Stanze beschaffen sein müsse; denn Beschaffenheit scheint man von den Versen nehmen zu müssen, und dies ist nun hauptsächlich zu merken hinsichtlich der Beschaffenheit der Verse, daß, wenn der siebensylbige Vers in den ersten Fuß eingemischt wird, er dieselbe Stelle, welche er hier hat, auch in dem zweiten einnimmt, nämlich wenn der dreimaßige Theil einen ersten und letzten elfsylbigen Vers hat, und einen mittleren, das heißt, zweiten, siebensylbigen, so muß auch der letzte elfsylbige Verse und einen mittleren fünfsylbigen haben, sonst könnte die Verdoppelung des Gesanges nicht geschehen, nach welchem sich die Füße richten, wie gesagt ist, und folglich könnten es nicht Füße sein, und was wir von den Füßen sagen, gilt auch von den Volten, denn in nichts sehen wir, daß die Füße und die Volten sich unterscheiden als nur in der Lage, weil die Füße vor, die Volten nach der Theilung der Stanze genannt werden. Und wie mit dem dreimaßigen Fuße, so erkläre ich, daß es auch mit allen andern zu halten sei, und was von einem siebensylbigen Fuße, das sagen wir auch von zweien, und von mehreren, und von dem fünfsylbigen und von jedem andern.


  1. Zum Beispiel lauten in der angeführten Kanzone Poscia etc. der zweite und dritte Vers:

    Non per mio grato,
    Che stato non avea tanto giojoso,

    wo also stato den antwortenden Nachhall bildet.

Empfohlene Zitierweise:
Dante Alighieri: Dante Alighieri’s prosaische Schriften II. F. A. Brockhaus, Leipzig 1845, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_Prosa_154.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)