Umschattung hüllt die ganze Christenheit,
Von dem man selten nur pflückt gute Früchte.
Wenn Macht Gent, Brügge, Lill’ und Douais hätten,
Auch bitt’ ich drum des Herrn Gerechtigkeit.
Philipp’ und Ludwige, die auf dem Thron
Des schönen Frankreichs neuerdings sich betten.
Erstarb der Königsstamm in allen Zweigen
Und nur noch Einer lebt’ in Schmach und Hohn,
Und so vermehrt’ ich meine Macht alsdann,
So sah ich sie durch Land und Freunde steigen,
Von welchem nach dem Walten ew’ger Mächte
Die Reihe der Gesalbten dort begann.
Der Meinen nicht die heil’ge Scham entriß,
Galt’s wenig zwar, allein vermied das Schlechte.
Log, raubt’ und stahl, worauf’s aus Reu’ und Buße,
Die Normandie und Ponthieu an sich riß.
Köpft’ er den Konradin, und sandte drauf
Den Thomas heim zu Gott, aus Reu’ und Buße.
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_310.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)